Deutsches Ehrenmal Gmünden/ Main-Spessart, Bayern
Zu Besuch im Main-Spessart Kreis.
Die Kriegsgräberstätte (ein Waldfriedhof) liegt an der Strasse zwischen Gemünden und Rieneck auf dem Höhenzug „Einmal" hoch über dem Maintal.
An der Kapelle befindet sich rechts das steinernde Bild des heiligen Martinus. In der Gedächtniskapelle befindet sich die aus Eichenholz gehauene Gestalt des heiligen Sebastianus, der am Marderpfahl gefesselt auf seinen Tod wartet.
Rechts daneben sind Namenstafeln aus Schiefer. Darauf enthalten auch die Namen der Gefallenen aus Gemünden.
Auszug aus dem offen ausliegenden Gedenkbuch: In dem weitschauenden Wald- und Bergfriedhof am „Einmal”, zwischen Spessart und Rhön, ruhen 8 Opfer des Ersten und 1190 des Zweiten Weltkrieges. 1075 von ihnen waren Soldaten, die teils in unterfränkischen Lazaretten vergeblich auf Heilung gehofft hatten, teils in den unheilvollen Märztagen 1945 gefallen waren, als Reste der Wehrmacht in erbitterten Rückzugsgefechten letzten Widerstand leisteten. Durch Bombenwürfe feindlicher Flugzeuge wurden 123 Zivilpersonen - 48 Männer, 49 Frauen und 26 Kinder getötet. Eine Umbettergruppe des Volksbundes barg die Toten aus Behelfsanlagen und Feldgräbern in 242 bayerischen, vorwiegend fränkischen Gemeinden.
Jeder Tote, auch der unbekannte, erhielt hier sein Einzelgrab. Ob Offizer, einfacher Soldat oder Zivilperson, ob Deutscher oder Ausländer - jedes Kriegsopfer fand dieselbe Fürsorge. Gleiches Schicksal, gleiches Opfer, gleiches Grab….
Das älteste Kriegsopfer war eine 90jährige Mutter, das jüngste ein fünf Monate altes Kind….
Außerdem fanden in der geweihten Erde 11 Belgier, 6 Sowjetrussen, 5 Franzosen, 4 Ungarn, 3 Jugoslawen, 2 Holländer, 2 Polen, 2 Rumänen und 1 Grieche ein menschenwürdiges Grab. 91 Tote blieben unbekannt. ….Die großen dunklen Schiefertafeln an den Seitenwänden bewahren außer den Namen der hier für immer Gebetteten auch die Namen der Gefallenen der Stadt Gemünden die irgendwo in fremder Erde ruhen…..
Leider empfand ich das Ehrenmal als nicht so gepflegt. Vielleicht war ich ja zu einem schlechten Zeitpunkt vor Ort.
Gemünden, Juni 2019